Geschichte des Hauses
Der Stammbaum der Familie Stassen lässt sich anhand von Dokumenten lückenlos bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Einer der Vorfahren war 1430 Bürgermeister von Aachen, einer seiner Urenkel starb im Jahr 1575 und wurde in einer Kirche in Aubel (nahe Aachen, im heutigen Belgien) begraben. In der steinernen Grabplatte ist das Familienwappen mit der Jahreszahl 1575 eingemeißelt. Der Firmengründer Rudolf Stassen, damals wohnhaft in Wiesbaden, war während des 1.Weltkrieges an der französischen Front eingesetzt. Todsterbenskrank kam er zum Ende des Krieges zurück in die Heimat, er war von den Ärzten aufgegeben.
Als seine Frau Laura von den großen Heilerfolgen des „Lehmpastors“ hörte, brachte sie ihn nach Sobernheim, wo seinerzeit Pastor Felke seine Praxis hatte. Zur allgemeinen Überraschung waren die Behandlungen so erfolgreich, dass er wieder gesund wurde und noch über 30 Jahre lebte. Er war von Pastor Felke und seiner Heilmethode so begeistert, dass er sich 1923 entschloss, diese selbst erlebten Erfahrungen auch anderen zuteil kommen zu lassen. Er verkaufte seine Wiesbadener Büromöbelfabrik und Zigarrengroßhandlung, zog mit Ehefrau Laura nach Sobernheim und erwarb das Hofgut Maasberg, damals ein Geflügelhof.
Nach etlichen Um- und Erweiterungs-bauten konnte 1924 in Anwesenheit Pastor Felkes das Felke-Erholungsheim am Maasberg mit zunächst 12 Zimmern feierlich eröffnet werden. Felke, der seine Sprechstunden in der Stadt im damaligen "Hotel Caesar" abhielt und ungeheuren Zulauf hatte, unterstützte das Vorhaben mit Rat und Tat und beauftragte Hospitanten mit der Leitung der Damen- und Herrenparks, wo sich überwiegend das Kurgeschehen abspielte. Entsprechend den Anschauungen Felkes waren die Unterkünfte damals sehr bescheiden, naturnahe ausgestattet. Man wohnte in offenen Lufthütten, ohne elektrisches Licht und mit fließendem Wasser von der Handpumpe. In den folgenden Jahren wurden laufend Verbesserungen vorgenommen, es wurden Wasserleitungen verlegt, Gasbeleuchtung installiert, weitere Gebäude errichtet.
Diese Entwicklung wurde mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges jäh unterbrochen. Anfang 1943 wurden die Gebäude durch Düsseldorfer Krankenhäuser mit Rekonvaleszenten belegt, 1944 von einer Nachrichteneinheit des Reichsheeres beschlagnahmt. Die französische Besatzungsmacht quartierte nach Ende des Krieges bis zu 60 Italiener ein, die im Stadtwald Bauholz für Frankreich schlugen. Nach dem Abzug wurde 1948 unter großen Mühen mit der Wiederherstellung der total verwohnten und zum Teil durch Flakbeschuss beschädigten Gebäude begonnen. Es war fast nichts mehr intakt, fast alle Dokumente, Fotos und Wertgegenstände waren vernichtet worden oder waren verschwunden.
1950 konnte zunächst der Restaurationsbetrieb wiedereröffnet werden, 1951 folgte der Kurbetrieb mit anfangs 10 Betten. Nach dem Tod von Rudolf Stassen übernahm im Jahr 1953 sein Sohn Hans den Kurbetrieb. In den folgenden Jahren wurde kontinuierlich weiter aufgebaut, die Bettenkapazität erweitert. 1958 entstand die erste Lehmbadehalle, 1960 folgten ein Schwimmbad, 1970 ein neues Badehaus und die Gymnastikhalle. Dank der hervorragenden Kurerfolge stieg die Zahl der Stammgäste ständig an, so dass bald die damalige Kapazität von 30 Betten nicht mehr ausreichte. 1974 wurde deshalb im benachbarten Auen ein Zweigbetrieb mit weiteren 10 Betten eröffnet. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Hans Stassen 1982 von Bundespräsident Carstens mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Nach seiner Heirat im Jahr 1971 begann Axel Stassen 1976, mit seiner Frau Lotti nunmehr in dritter Generation mit der Leitung des Hauses betraut, mit der Planung eines neuen Kurhauses mit einer großzügigen, vorbildlich ausgestatteten Kurmittelabteilung, einem breiten Freizeitangebot mit Hallenbadlandschaft, Tennisplatz und Fitnesscenter sowie Wohnbereichen, die auch verwöhnten Ansprüchen gerecht werden. Nach 7 Jahren Genehmigungs- und Bauarbeiten konnte schließlich 1983 die neue Kuranlage mit rund 100 Betten in Betrieb genommen werden. Es folgten die Anerkennung als Privatklinik und Vorsorge- Rehabilitationseinrichtung durch die Bezirksregierung bzw. Krankenkassen. Weitere Verbesserungen und Ausweitung des Angebotes schlossen sich an, so die Maasberg-Therme, eine attraktive Hallenbad-Landschaft und Saunawelt, die 1997 in Betrieb genommen wurde.
Nachdem auf Grund der Gesundheitsreform die Zahl der Kuren stark rückläufig war, die Krankenkassen genehmigten kaum noch Kuren, wurde nach einem weiteren Standbein gesucht, um die Zukunft des Hauses zu sichern. Mit der Kombination Gesundheit & Golf wurde eine erfolgversprechende Lösung gefunden, und 1995 wurde mit der Planung und Umsetzung begonnen. Es stellte sich heraus, dass das Genehmigungsverfahren sehr kompliziert und langwierig war, und so konnte Ende 1998 zunächst nur eine Golf-Übungsanlage mit Driving Range, Pitch- und Puttinggreen in Betrieb genommen werden. Es dauerte weitere 5 Jahre, bis eine Baugenehmigung für eine 9-Loch-Anlage vorlag, und nach 2 weiteren Jahren Bauzeit konnte schließlich im Juni 2005 durch Wirtschaftsminister Rainer Brüderle die Anlage in Betrieb genommen werden. Schließlich gelang es, durch weiteren Grundstückstausch, den Golfplatz auf eine schöne, abwechslungsreiche 18-Loch-Anlage auszubauen und Ende 2013 in Betrieb zu nehmen. Der Platz schließt sich direkt an den Park an, und von allen Bahnen hat man eine grandiose Aussicht hinunter auf das Nahetal.
1996 übernahm Frau Dr. med. Petra Sommer die ärztliche Leitung des Hauses, erweiterte maßgeblich das medizinische Angebot und entwickelte neue, sehr erfolgreiche Behandlungsformen.
In den Folgejahren wurden alljährlich zahlreiche Verbesserungen und Erweiterungen geschaffen, so wurde der Spa-Bereich vergrößert und neu gestaltet, 8 neue Suiten mit allem Komfort geschaffen. 2010 wurde mit einem Anbau die neue, repräsentative Lobby mit Rezeption geschaffen. Im selben Jahr schließlich trat Claudia Voigt, Tochter von Lotti und Axel Stassen, in die Geschäftsleitung des Betriebes ein und führt die Familientradition fort.
[ + ] öffnen